Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
wir freuen uns, Sie zu unserer neuro-psychiatrischen und psychosomatischen Fortbildungsreihe einladen zu können. Aufgrund der Flutschäden ist es nach wie vor leider noch nicht möglich, die Fortbildung in gewohnter Weise in den Klinikräumen durchzuführen.
Die Veranstaltung findet daher statt am
Mittwoch, den 31. Januar 2024
um 18.30 Uhr
in der ehemaligen Synagoge in Ahrweiler
Fortbildungspunkte sind von der Landespsychotherapeutenkammer genehmigt – wir bitten Sie, Ihren Barcode mitzubringen.
Sie sind sehr herzlich eingeladen zum Come together mit kleinem Imbiss nach dem Vortrag und der Diskussion.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Ch. Smolenski
Geschäftsführer
Dr. Ch. Tholen
-Rudolph
Ärztliche Direktorin/Chefärztin
Dr. K. Scharping
Chefärztin
Thema:
Es geht in dem Vortrag darum, ob und wie vor allem in gesellschaftlichen Krisen sog. Verschwörungserzählungen für das individuelle Erleben eine nachhaltig stabilisierende Funktion bekommen können. Dabei stehen sogenannte Narrative im Mittelpunkt, also sinnstiftende Erzählungen darüber, wie jemand sich selbst, sein eigenes Leben, seine Welt, seine Umwelt, und das Leben der anderen wahrnimmt und darüber erzählt. Ein möglicher Kipppunkt in Verschwörungsnarrativen kann sein, wenn das individuelle intrinsische Schutzsystem überdehnt und die Resilienzen ausgeschöpft sind. Aktuell mit der verwirrend komplexen Gegenwart (Corona-Pandemie, Klimawandel, Krieg,
politische Verwerfungen, etc.) überfordert, kann es dem einzelnen Individuen sehr schwerfallen, seine Krisenwahrnehmung in ein ordnendes
sinnvolles Schema einzulesen, um sich dadurch Orientierung und Halt zu geben. Der Vortrag beschäftigt sich über inhaltliche Klärungen hinaus auch mit der Anfälligkeit und Empfänglichkeit dafür, aber auch mit den Motiven und Methoden der „Erfinder“ solcher Narrative, sowie mit der Frage, was auch therapeutisch getan werden kann.
Referent: Prof. Dr. med. Wolfgang Senf
Dr. med. Wolfgang Senf war von 1989 bis 2013 Universitätsprofessor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Essen und Ärztlicher Direktor der dazugehörigen Klinik. Sein Werk umfasst eine Vielzahl wissenschaftlicher Publikationen und die Herausgabe des Standardlehrbuchs Praxis der Psychotherapie, er ist Gründungsherausgeber des Fachjournals Psychotherapie im Dialog (PiD), beide im Thieme-Verlag. Er hat sich in internationalen Fachgesellschaften engagiert, und ist Honorary Professor der Universitäten in Wuhan und Fuzhou (China). Insbesondere hat er klinische und wissenschaftliche Arbeiten zu den psychischen Auswirkungen schwerer Belastungssituationen und Traumatisierungen und den Möglichkeiten und Grenzen ihrer psychischen Verarbeitung vorgelegt und dazu u.a. zusammen mit Sefik Tagay das Essener Trauma-Inventar ETI (Hogrefe) entwickelt.
Veranstaltungsflyer: Ehrenwall FB-84_24-01-31
Anmeldung beim Veranstalter (Siehe Flyer).